Kindersicheres Internet

Viele Eltern wünschen sich mehr Einblick in die Internetnutzung ihrer Kinder. Doch wie kann das ohne Überwachung gelingen? Unsere Gastautorin Leonie Lutz weiß Rat und hat technische Möglichkeiten sowie hilfreiche Tipps mitgebracht.

Sorgen der Eltern

Was Eltern beschäftigt, spätestens wenn Kinder Smartphone oder Computer eigenständig bedienen: Wie können wir unser Kind beschützen? Was müssen wir tun, um die Geräte und Anwendungen unseres Kindes sicherer einzustellen?
Eltern möchten ihre Kinder behüten, aber nicht überwachen. Und das ist auch gut so, denn auch Kinder haben ein Recht auf Privatsphäre. Ich sehe es kritisch, die Nachrichten von Kindern bei WhatsApp und Co. zu lesen, es sei denn, es handelt sich um eine bedrohliche Situation.

Icon Anführungszeichen

Unsere Gastautorin Leonie Lutz ist Redakteurin, Bloggerin und Gründerin von "Kinder digital begleiten". Die Mutter von zwei Töchtern schreibt für die DEVK darüber, wie Eltern ihre Kinder in der digitalen Welt begleiten und schützen können.

Leonie Lutz

Gastautorin

Wie kann ich mein Kind schützen, ohne es zu überwachen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für mehr Schutz im Internet, zwei davon möchte ich hier vorstellen.

Wie sicher ist eigentlich "kindersicher"?

Die schlechte Nachricht vorab: Jegliche technischen Einstellungen bedeuten niemals einen hundertprozentigen Schutz, denn Gefahren im Netz gehen vor allem von Menschen aus. Somit stellen auch Apps eine Gefahr dar, in denen Menschen miteinander kommunizieren. Instagram zum Beispiel wird von Eltern als Inspirationsquelle genutzt.

Nutzen Kinder Instagram, können sie aber durch die Chat-Funktion jederzeit von Fremden angeschrieben werden. Und so verhält sich das mit allen Apps, die eine Chat-Funktion haben. TikTok erlaubt es zum Beispiel, den Account des Kindes mit einem Eltern-Account zu verknüpfen und Direktnachrichten von Fremden zu blockieren - das halte ich für absolut sinnvoll.

Immer im Dialog bleiben

Eltern, die sich überhaupt nicht für die digitale Welt ihrer Kinder interessieren, werden im Zweifel von ihrem Kind auch nicht als Ansprechpartner auf Augenhöhe wahrgenommen. „Ich habe ja sowieso keine Ahnung“ ist keine Entschuldigung, sondern sollte als Warnung an sich selbst verstanden werden. Nur wer die Grundmechanismen kennt und die Faszination der Kinder nachvollziehen kann, wer selbst spielt und die Apps des Kindes testet, legt den Grundstein für mehr Schutz.

Der wichtigste Schutz ist und bleibt der Dialog. Bleibe ich mit meinem Kind im Gespräch, wird es mir auch Bescheid geben, falls es mal eine schlechte Erfahrung im Netz macht.